#74/2010 Cinema
Die Themen-Beiträge des vorliegenden Stimme-Hefts beschäftigen sich mit dem Filmschaffen von, mit und über unterschiedliche minorisierte
Gruppen aus verschiedenen Blickwinkeln. Unseren Themenschwerpunkt leiten wir mit einem Beitrag von Elisabeth Streit, Tom Waibel und Peter Grabher ein. Anhand der filmischen Arbeit von Claire Denis diskutiert das Autorentrio die filmische Erfahrung als Gelegenheit, selber minoritär zu werden.
In einer Bestandsaufnahme des (New) Queer Cinema seit den 1990er Jahren hebt Vina Yun die radikale Gesellschaftskritik als dessen Hauptmerkmal hervor. Im Interview mit Andreas Görg berichtet die Regisseurin Ülkü Akbaba, wie ihr letzter Film Grenzgängerinnen durch Ausschluss zum „Migranten“ gemacht wurde. Den Dokumentarfilm Gurbet von Kenan Kiliç bespricht Petja Dimitrova und würdigt ihn als einen bedeutenden Beitrag zur Historisierung der Migrationsgeschichte. 2009 entstand eine DVD in Österreichischer Gebärdensprache über das
Leben gehörloser ÖsterreicherInnen im Nationalsozialismus. Alexander Pollak sprach mit der Linguistin Verena Krausneker über die Beweggründe für dieses Projekt. Erinnern Sie sich noch an Lieutenant Uhura – Chief Communication Officer in Raumschiff Enterprise? Verkörpert wurde sie von Nichelle Nichols, dem ersten weiblichen, schwarzen Fernsehstar im US-Fernsehen. Ein Porträt von STANDARD-Redakteur Peter Illetschko.
Ebony, die seit 1945 monatlich erscheinende Lifestyle-Zeitschrift für den afroamerikanischen Markt in den USA, widmete in der Ausgabe von Jänner 1967 die Titelgeschichte Nichelle Nichols: „A New Star in the TV Heavens“. Der Künstlergruppe gangart verdanken wir die Idee und die zeichnerische Umsetzung und Transformation dieser Story für unsere Cinema-Ausgabe. Die Bildstrecke thematisiert nicht nur die Serie Startrek sowie Film allgemein, sondern vergegenwärtigt in erster Linie die beiden Zeitschriften selbst in ihren jeweiligen Kontexten.
Gamze Ongan, Chefredakteurin